Managementansätze

Swisscom verfügt über Managementansätze für diejenigen Themen, die in der Wesentlichkeitsmatrix aufgeführt sind. Es gelten die folgenden Vorgaben:

  • Gesamtarbeitsvertrag (GAV), der unter anderem die Arbeitnehmervertretung und die Gewerkschaftsbeziehungen regelt
  • Konzernvorgabe zur finanziellen Führung des Konzerns
  • Konzernvorgabe zur Sicherheit inklusive Datenschutz
  • Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 und dazugehörige Weisungen und Richtlinien zu den Themen Energie und CO2 (Richtlinie zum Swisscom Treibhausgas-Inventar nach ISO 14064)
  • Compliance Policy mit zugehörigem Compliance-Management-System (das unten ausführlicher beschrieben ist) sowie Weisungen zu den Themen Recht und Anti-Korruption
  • Richtlinie für Investitionen
  • Qualitätssicherungssystem für die Einhaltung von Grenzwerten, die in der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) festgelegt sind – zertifiziert nach ISO 15504
  • Leitfaden «Mobiles Arbeiten», der den Umgang mit mobiler Arbeit regelt

Compliance-Management

Die Vielfalt der geschäftlichen Tätigkeit und die Komplexität der Vorschriften fordern ein wirksames Compliance -Management-System (CMS). Das CMS von Swisscom beruht auf den folgenden grundlegenden Elementen:

  • Kultur: Die Compliance-Kultur ist die Grundlage für die Wirksamkeit des CMS. Im Verhaltenskodex sind die Mindesterwartungen des Verwaltungsrats und des CEO der Swisscom AG festgehalten. Sie werden im Unternehmen durch die Führungsarbeit und in der täglichen Zusammenarbeit verbreitet.
  • Ziele: Der Verwaltungsrat hat die Ziele der Compliance festgelegt: Alle organisatorischen Massnahmen und die Handlungen orientieren sich an diesen Zielen.
  • Risiken: Swisscom identifiziert die Risiken aus ihrer geschäftlichen Tätigkeit sowie aus regulatorischen und gesetzlichen Änderungen. Sie beurteilt die Risiken und steuert sie durch geeignete Massnahmen.
  • Organisation: Der Verwaltungsrat hat die Mindestaufgaben von Compliance bestimmt. Die Konzernleitung und die Geschäftsleitungen der Tochtergesellschaften haben die weiteren Aufgaben und Verantwortlichkeiten festgelegt. Sie stellen die Ressourcen zur Verfügung, die für ein wirksames CMS erforderlich sind.
  • Kommunikation: Die Mitarbeitenden sind über ihre Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung informiert. Periodisch folgt ein Bericht an den Verwaltungsrat und die Konzernleitung der Swisscom AG, die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der Tochtergesellschaften sowie an weitere interne Stellen.
  • Überwachung und Verbesserung: Swisscom überwacht das CMS und behebt laufend Schwachstellen.

Im Geschäftsjahr hat Swisscom die Geschäftstätigkeiten ihrer Konzerngesellschaften in der Schweiz im Hinblick auf Korruptionsrisiken überprüft. In diesem Zusammenhang sind bei einzelnen Prozessen Massnahmen zur Behebung von Schwachstellen empfohlen worden. Korruptionsvorfälle sind keine festgestellt oder bestätigt worden.

Im Bereich des Datenschutzes haben das interne Data Leakage Prevention System beziehungsweise Kundenbeschwerden nur wenige Verstösse aufgedeckt. Entsprechend der Sachlage hat Swisscom in Einzelfällen arbeitsrechtliche Massnahmen ergriffen.

Vorsorgeprinzip

Swisscom arbeitet nachhaltig. Sie verringert Umweltrisiken, Geschäftsrisiken und soziale Risiken mithilfe von etablierten Managementsystemen. Konzernvorgaben und -weisungen stellen sicher, dass die Anforderungen an die Corporate Responsibility im Betrieb oder in Projekten einbezogen werden. So nutzt Swisscom eine CR-Checkliste und berücksichtigt dadurch volkswirtschaftliche, ökologische und soziale Anforderungen in Projekten, die Netzinfrastruktur, Dienste und Produkte betreffen. Zudem regelt seit 2013 eine Vorgabe das Recycling oder die Entsorgung von Netzinfrastruktur, die bis dahin situationsabhängig erfolgt sind.

Die Investitionsrichtlinie verlangt von Swisscom, wesentliche Investitionen auf ihre ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen zu prüfen. Für Sanierungen sowie den Neubau von Geschäften existieren nach öko­logischen Kriterien ausgerichtete Vorgaben. Die schweizerischen Tochtergesellschaften von Swisscom sowie die italienische Tochtergesellschaft Fastweb nutzen Instrumente, die an ihre Bedürfnisse angepasst sind. Im Rahmen des operativen Risiko- und Sicherheitsmanagements setzt Swisscom präventive Massnahmen um. Im Bereich der elektromagnetischen Felder bei Kommunikationstechnologien – so besonders beim Mobilfunk – verfügt Swisscom über ein zertifiziertes Qualitätssicherungssystem (QSS). Dieses System dient dazu, die in der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung festgelegten Grenzwerte (NISV-Grenzwerte) einzuhalten.

Ein wichtiges Element des von Swisscom gepflegten Vorsorgeprinzips besteht darüber hinaus in der Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden.

Verantwortungsbewusstes Marketing

Swisscom orientiert sich im Marketing sowohl am eigenen Leitbild wie auch an den Grundsätzen der Schweizerischen Lauterkeitskommission. Diese Grundsätze befassen sich mit sämtlichen relevanten Gesichtspunkten der Lauterkeit in der Kommunikation. Das bei Group Communications & Responsibility integrierte Team Brand Strategy & Management ist für ihre Einhaltung verantwortlich. Es begleitet die relevanten Kommunikations- und Marketingprojekte des gesamten Konzerns und ist in der Lage, Verstösse früh zu erkennen und präventiv einzuschreiten. Parallel informiert das Team Brand Strategy & Management regelmässig die unterschiedlichen Marketingeinheiten von Swisscom über die Entwicklung der Grundsätze.

Im Berichtsjahr sind keine Verstösse gegen die Lauterkeit in Marketing und Kommunikation festgestellt worden.

Praktiken in Bezug auf Urheberrechte

Der Umgang mit Urheberrechten ist im Gesamtarbeitsvertrag geregelt. Die Mitarbeitenden übertragen Urheberrechte und verwandte Schutzrechte (besonders Rechte an Software) einschliesslich aller Teilrechte an Swisscom, sofern diese Rechte während der Tätigkeit für Swisscom entstanden sind. Dies gilt im Einzelnen für alle Errungenschaften, die der Mitarbeitende während des Arbeitsverhältnisses allein oder in Zusammenarbeit mit anderen entwickelt hat. Wenn Swisscom an den übertragenen Rechten kein Interesse hat, kann ihre Nutzung per Vertrag an den Mitarbeitenden zurückgehen.

Weitere Managementansätze nach den sechs GRI-Themen (Wirtschaft, Umwelt, Arbeitspraxis, Menschenrechte, Gesellschaft und Produktverantwortung)

Für die unterschiedlichen Nachhaltigkeitsbereiche gemäss GRI bestehen Konzernvorgaben (Weisungen). Zusätzlich existieren fachspezifische Vorgaben und Richtlinien, zum Beispiel zur Kühlung von Telefonzentralen und Rechenzentren oder zum Abbau von Sendestationen. Diese Vorgaben werden in den folgenden Kapiteln erwähnt.

Verantwortung von Swisscom gegenüber der Öffentlichkeit

Swisscom hat sich als verantwortungsbewusster «Corporate Citizen» im Berichtsjahr zu folgenden Themen in die öffentliche Diskussion eingebracht:

  • Nachhaltiges Handeln der ICT-Branche
  • ICT im Bildungswesen
  • Verbesserung des Kundendiensts (Beispiel: Konsumentenschutz)
  • Flächendeckende Versorgung der Schweiz mit Mobilfunk- und Breitbandinfrastruktur
  • Verbesserung von Kundeninformationssystemen (Beispiel: Informationen zu Mobilfunkangeboten für Kunden im Ausland)
  • Beitrag von ICT zur Energiewende

Swisscom hat im Berichtsjahr wie im Vorjahr im Rahmen von Vernehmlassungen auf Bundesebene Stellungnahmen eingereicht, und zwar zur vorgeschlagenen Kartellrechtsrevision sowie zur Revision des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen (RTVG). Ferner ist das Bundesgesetz zur Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs in Revision. Swisscom hat in der laufenden Vernehmlassung eine eigene Stellungnahme verfasst und an der Stellungnahme des Branchenverbands asut mitgearbeitet. Beide Stellungnahmen sind auf der Website der zuständigen Behörden abrufbar.

In ihren Stellungnahmen verfolgt Swisscom die Grundsätze der Selbstregulation und des Wettbewerbs in einem offenen Markt. Die zahlreichen neuen, attraktiven Kunden­angebote sowie die hohen Investitionen im Berichtsjahr unterstreichen diesen Grundsatz.

Swisscom steht für einen lösungsorientierten Ansatz, der sich sowohl am Gemeinwohl als auch an den Unternehmensinteressen orientiert. Sie nimmt Positionen ein, die auf klaren Fakten basieren. Swisscom unterhält transparente und vertrauensvolle Beziehungen zu Politik, Behörden und Gesellschaft. Sie wirkt an öffent­lichen An­hörungen und Veranstaltungen mit und positioniert sich durch schriftliche Stellungnahmen im politischen Umfeld. Rechtswidrige oder ethisch fragwürdige Praktiken zur Beeinflussung von Meinungsträgern lehnt Swisscom ab. Zudem ist Swisscom politisch und konfessionell neutral und unterstützt Parteien nicht finanziell.