CO2-Einsparungen bei Kunden dank Green-ICT-Diensten

Der ICT-Branche kommt bei der Reduktion der CO2-Emissionen eine Schlüsselrolle zu. Wie eine Studie der Global e-Sustainability Initiative belegt, kann die Branche dazu beitragen, die CO2-Emis­sionen weltweit um rund 16% zu reduzieren. Dieses Potenzial entspricht etwa dem Siebenfachen der CO2-Emissionen, die von der Branche selbst verursacht werden.

Swisscom unternimmt grosse Anstrengungen, ihre Angebote immer ressourcenschonender und energieeffizienter zu gestalten. Zudem bietet Swisscom Produkte und Dienstleistungen an, die ihre Kunden dabei unterstützen, CO2-Emissionen zu verringern und Energie zu sparen.

ICT-Lösungen tragen im Geschäftsjahr zur Verminderung der CO2-Emissionen bei. So verringern virtuelle Konferenzen den Bedarf nach Geschäftsreisen und Kommunikationsdienstleistungen ermöglichen die Arbeit im Home Office. Wichtige Hebel bei der Verringerung der CO2-Emissionen sind ferner optimierte Fahrzeugflotten, energieeffiziente Dienste von Rechenzentren oder die intelligente Steuerung von Bürohäusern, Geräten oder Stromnetzen.

Privathaushalte reduzieren CO2, wenn sie physische Datenträger wie CDs, DVDs und Zeitschriften durch digitale Angebote ersetzen. E-Shopping vermeidet Fahrten in Kauflokale und verringert die für Verkaufsflächen erforderliche Energie.

Green-ICT-Dienste für Geschäftskunden

Die Green-ICT-Dienste von Swisscom unterstützen Geschäftskunden bei ihren Bestrebungen, Energie und CO2 zu sparen. Swisscom hat sich als Ziel gesetzt, den Umsatz mit diesen Diensten jährlich um 10% zu steigern, und zwar in folgenden Tätigkeitsfeldern:

  • ICT-Lösungen für Gebäude: Energieverbrauch optimieren
  • ICT-Lösungen für die Mobilität: Reisetätigkeit reduzieren
  • Rechenzentren-Dienste: Auslagerung und Virtualisierung von Servern in effiziente Rechenzentren, Energieverbrauch optimieren
  • Dematerialisierung: Papier sparen, Lösungen für papiersparendes Drucken und papierloses Arbeiten
  • Home Office: Lösungen für Home Office und mobiles Arbeiten, Reisetätigkeit reduzieren
  • Virtuelle Konferenzen: Reisetätigkeit reduzieren, Lösungen für effiziente Arbeitsplätze

Die von Swisscom angebotenen Dienste sind durch eine Klimaempfehlung der Stiftung myclimate gekennzeichnet. Diese Empfehlung dokumentiert die Energie- und CO2-Einsparungen, die sich durch den Einsatz der Dienste ergeben. Sie ist im Internet einsehbar.

Im Berichtsjahr 2014 hat Swisscom ihre Green-ICT-Dienste wieder stark gefördert und ihr Angebot an von myclimate gekennzeichneten Diensten ausgebaut. Der Umsatz mit Green-ICT-Diensten ist weiter gewachsen und belegt die Attraktivität der Dienste.

In Zusammenarbeit mit dem Home Office Day und der Fachhochschule Nordwestschweiz hat Swisscom die Verbreitung von mobilem Arbeiten und der Nutzung von Home Office untersucht.

  • Die repräsentative Erhebung bei berufstätigen Personen in der Deutsch- und der Westschweiz zeigt erstmals, wie viele Personen mobil arbeiten und wie viele Tage sie im Home Office verbringen. Gemäss Umfrage können von den 4,5 Millionen Beschäftigten in der Schweiz mehr als die Hälfte (54%) grundsätzlich aufgrund ihrer Arbeitsaufgabe schon heute mobil arbeiten. Ein Viertel der Beschäftigten, also etwas mehr als 1 Million Menschen, tut dies bereits mehrmals im Monat oder sogar mehrmals in der Woche. 11% arbeiten eher selten mobil (also einmal im Monat oder weniger). Weitere 13% könnten mobil arbeiten, tun es aber nicht, weil es ihnen entweder nicht erlaubt ist (9%) oder weil ihnen die nötige Technologie fehlt.
  • Die Umfrage, durchgeführt bei 1838 Berufstätigen in der Deutsch- und der Westschweiz, zeigt: 27% arbeiten tageweise im Home Office. Ein Home Office Tag wurde in der Befragung nur als solcher erfasst, wenn den ganzen Tag zu Hause gearbeitet wird und somit der Arbeitsweg ganz entfällt. Im Durchschnitt sind es 3 Tage pro Monat oder 0,7 Tage pro Woche. Insgesamt werden in der Schweiz somit rund 42 Millionen Tage pro Jahr im Home Office verbracht. Unterschiede zwischen der Deutsch- und der Westschweiz waren hier nicht zu finden. Basierend auf diesen Zahlen konnten die CO2-Einsparungen dank der Nutzung von Home Office genauer berechnet werden als in den Vorjahren.

Im Bereich Green ICT hat Swisscom zudem folgende Massnahmen umgesetzt:

  • Nationaler Home Office Day: Swisscom unterstützt den Home Office Day seit seiner Lancierung 2010 und hat 2014 zum fünften Mal als Partnerin fungiert. Das am Home Office Day eingeführte Label «home office friendly» weist Unternehmen – etwa bei Stellenausschreibungen – als attraktive Arbeitgeber aus.
  • Label: Einführung eines weiteren Labels «workfriendly-space» für Restaurants, in denen mobiles Arbeiten erlaubt und dank WLAN und Stromversorgung unterstützt wird.

Green-ICT-Dienste für Privatkunden

Das Privatkundensegment von Swisscom Schweiz hat im Berichtsjahr ein Programm lanciert, um sein Angebot an Green-ICT-Diensten für Privatkunden weiterzuentwickeln. So optimiert Swisscom ihre Dienste hinsichtlich ökologischer Gesichtspunkte (etwa Strahlung und Energie­effizienz) und informiert ihre Privatkunden transparent.

Das Programm hat im Berichtsjahr zu folgenden Erfolgen geführt:

  • Dematerialisierung dank der Online-Rechnung: Die Online-Rechnung ist eine attraktive, umweltfreundliche Alternative zur Rechnung auf Papier. Der Anteil von Kunden, die sich für die Online-Rechnung entschieden haben, ist von 18,3% im Jahr 2013 auf 20,8% per Ende 2014 gewachsen. In der Kommunikation mit ihren Kunden weist Swisscom darauf hin, dass die Online-Rechnung nicht nur der Umwelt nützt, sondern auch Kosten und Zeit spart. Zudem führt sie gemeinsam mit dem WWF Aktionen durch, um die Kunden von den Vorteilen der papierlosen Rechnungen zu überzeugen.
  • Rechenzentren-Dienst Docsafe: Dank Docsafe verwahren Swisscom von Privatkunden alle Dokumente sicher im persönlichen Cloud-Speicher auf Schweizer Servern. Ferner lassen sich die Dokumente mit Computer, Tablet oder Mobilfunktelefon verschlüsselt ordnen, von überallher abrufen und teilen.
  • Smart Energy tiko: Die Tochterfirma Swisscom Energy Solutions AG hat den Dienst tiko lanciert. tiko erlaubt Privatkunden, ihre Wärmepumpen, Elektroheizungen und Boiler fernzusteuern, und sendet bei Störungen frühzeitig einen Alarm aus. Zudem vergleicht tiko die Energieeffizienz von Heizungsanlagen in Wohnungen und Geschäften. tiko ist für Privatkunden von Swisscom kostenlos. Der Dienst will im Schweizer Strommarkt Regelenergie für den Ausgleich von Schwankungen gewinnen, indem möglichst viele Wärmepumpen und Elektroheizungen einen Pool bilden. Dieser Pool gestattet es, deutlich mehr erneuerbare Energie aus Energiequellen wie Wind und Sonne in die Stromversorgung einzubinden und damit das Stromnetz zu stabilisieren.

Produktinnovation ökologisch und sozial verträglich gestalten

Die CR-Strategie ist in den Prozess der Produktgestaltung fest integriert. So prüft Swisscom mit einer CR-Checkliste, wie sich neue Produkte auf die Schwerpunkt­themen der CR-Strategie auswirken. Gibt es erhebliche Auswirkungen, leitet Swisscom geeignete Massnahmen ein.

  • Umweltpunkte neu auch auf Festnetzgeräten: Festnetz- und Mobilfunkgeräte der einzelnen Hersteller unterscheiden sich nicht nur in Design und Leistung, sondern ebenso in ihrer Umweltverträglichkeit. Informationen zum Stromverbrauch eines Geräts oder zu den bei der Herstellung verwendeten Rohstoffen waren Kunden lange nur schwer zugänglich. 2011 führte Swisscom als erste Anbieterin in der Schweiz die Bewertung per Umweltpunkte ein und sorgte dadurch für mehr Transparenz. Alle Geräte aus dem Swisscom Angebot werden seitdem nach drei gleich gewichteten Kriterien mit Umweltpunkten bewertet. Die Kriterien sind geringer Stromverbrauch, geringe Herstellungsenergie sowie verantwortungsvolle Rohstoffwahl. Die Umweltpunkte beschränken sich auf ökologische Gesichtspunkte. Sie unterstützen Kunden dabei, die Umweltverträglichkeit eines Geräts beim Kauf zu berücksichtigen. 2014 hat Swisscom die Umweltpunkte weiterentwickelt. Neu profitieren Kunden beim Kauf von Festnetzgeräten von einer unabhängigen Bewertung durch myclimate.
  • Reparatur und Recycling von Endgeräten: Swisscom gewährt per Gesetz auf alle Endgeräte wie Telefone, Modems, Mobilfunktelefone oder Mobile-Unlimited-USB-Modems eine Zweijahresgarantie und bietet Reparaturdienste an. Zudem nimmt Swisscom alle Elektronikgeräte zurück, die aus ihrem Sortiment stammen, und verwendet Router nach Möglichkeit wieder. Das Recycling erfolgt in Zusammenarbeit mit SWICO-Recycling, der für das Recycling zuständigen Kommission des schweizerischen Wirtschaftsverbands der Informations-, Kommunikations- und Organisationstechnik. Es wird durch eine vorgezogene Recyclinggebühr ermöglicht. Eine Statistik zum Recycling ist bei SWICO erhältlich.
  • Swisscom Mobile Aid: 2014 hat Swisscom rund 82’000 Mobilfunkgeräte zurückgenommen und viele davon über ein Drittunternehmen in Länder wiederverkauft, die Bedarf an günstigen Gebrauchtgeräten haben. Der Erlös kommt der Sozialfirma réalise und dem Hilfswerk SOS-Kinderdorf Schweiz zugute. Geräte, die sich nicht mehr verkaufen lassen, werden fachgerecht über SWICO rezykliert. Die Rücklaufquote von gebrauchten Mobilfunkgeräten ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr gesunken und hat 6,2% betragen (Vorjahr 9,8%).