Nachhaltiges Umfeld

Nachhaltigkeit hat bei Swisscom einen hohen Stellenwert. Es gilt, Ressourcen schonend zu nutzen und eine diesem Anspruch gerecht werdende Kommunikation zu gewährleisten. Swisscom nimmt als nationale Infrastrukturanbieterin und dem Service Public verpflichtetes Unternehmen eine spezielle Stellung ein. Diese Stellung sowie die Erwartungen der unterschiedlichen Anspruchsgruppen – etwa der Kunden, der Mitarbeitenden sowie des Bundes in seiner Rolle als Hauptaktionär und als Gesetzgeber – stellen hinsichtlich der Nachhaltigkeit hohe Anforderungen an Swisscom. Nachhaltiges Wirtschaften und langfristige Verantwortung sind zentrale Werte, zu denen sich Swisscom bekennt. Sie kommen in der Unternehmensstrategie und dem Leitbild zum Ausdruck und werden in der Corporate-Responsibility Strategie (CR-Strategie) vertieft dargestellt. Im Berichtsjahr hat Swisscom die Integration der Corporate Responsibility, vor allem in ökologischer und sozialer Hinsicht, weiter vorangetrieben. Darüber hinaus hat Swisscom die CR-Strategie auf die italienische Tochtergesellschaft Fastweb ausgeweitet.

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Wertschöpfungskette und wesentliche Corporate-Responsibility-Aspekte

Swisscom erzielt den überwiegenden Anteil der Wertschöpfung in der Schweiz. Die Auslandsaktivitäten haben im Berichtsjahr 4% (Vorjahr 5%) zur operativen Wertschöpfung des Konzerns beigetragen. Der Lagebericht beschreibt das Geschäft von Swisscom ausführlich.

Entlang der Wertschöpfungs- und Lieferketten entstehen positive und negative Auswirkungen auf die Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft: 

  • Die Bereitstellung von Konsum- und Investitionsgütern und deren Transport in die Schweiz hat ökologische Auswirkungen auf Energieverbrauch, Ressourcennutzung und CO2-Emissionen.
  • Die Bereitstellung von Infrastruktur und Telekommunikationsdiensten trägt zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und Italien (Fastweb) bei.
  • Die Nutzung der Dienstleistungen von Swisscom bereichert ihre Kunden, bringt aber gewisse Herausforderungen mit sich.
  • Die Schaffung und die Aufrechterhaltung von Arbeitsstellen in der Schweiz, in Italien und innerhalb der Lieferketten beinhalten eine soziale und volkswirtschaftliche Dimension.

Die oben identifizierten Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft werden nach ihrer Wesentlichkeit eingestuft. Diese Einstufung erfolgt unter Einbezug der Stakeholder und macht es dadurch möglich, strategische Schwerpunkte besser zu setzen.

Stakeholdereinbezug

Swisscom pflegt den Dialog mit ihren wichtigsten Anspruchsgruppen. Der Austausch erfolgt auf unterschiedlichen Wegen: über elektronische Medien, telefonisch, mittels Umfragen, bei Informationsveranstaltungen oder Arbeitssitzungen, auf Roadshows und Konferenzen sowie beim Kunden zu Hause oder in den Swisscom Shops. Swisscom hat die Anliegen der Anspruchsgruppen 2014 wie in den Jahren zuvor direkt aufgenommen, ihnen Vorrang eingeräumt und sie unter anderem in ihre CR-Strategie einbezogen. Über die Zeit verändern sich die Erwartungen der Stakeholder. Dies hat 2014 die Weiterentwicklung der neuen, bis 2020 geltenden CR-Strategie massgeblich beeinflusst. Swisscom organisiert das Management der Anspruchsgruppen dezentral, um eine grosse Nähe zu den einzelnen Anspruchsgruppen und den kontinuierlichen Kontakt zu gewährleisten. Im Rahmen der Weiterentwicklung der CR-Strategie und im Auftrag der Konzernleitung hat sie 2014 neu den CR-Executive-Dialog ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Dialogs tauschen sich Mitglieder der Konzernleitung zu allen sechs strategischen Zielen der Corporate Responsibility mit Führungspersonen der wichtigsten Stakeholdergruppen aus. 2014 fanden erste CR-Executive-Dialoge statt. Sie behandelten unter anderem die neue CR-Strategie, die Rolle von ICT für den Klimaschutz, flexible Arbeitsformen und Nachhaltigkeit im Bereich der Ratings und Finanzanlagen. Swisscom plant 2015 eine Befragung weiterer Stakeholder.

Dialog mit den Anspruchsgruppen und strategische Schwerpunkte

Der Dialog mit den Anspruchsgruppen erfolgt abhängig von der Tiefe der Beziehung sowie der Interessenlage der einzelnen Anspruchsgruppen. Nicht zuletzt entscheidet die Grösse der einzelnen Anspruchsgruppe über die Möglichkeiten des Dialogs. Eine Übersicht der Stakeholder ist im Kapitel Mitgliedschaften und Partnerschaften gegeben.

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Kunden

Swisscom befragt Privatkunden systematisch nach ihren Bedürfnissen und ihrer Zufriedenheit. So erfassen Customer- Relationship-Manager Kundenbedürfnisse direkt im Kontakt mit dem Kunden. Weiter finden regelmässig repräsentative Umfragen zur Kundenzufriedenheit statt. Diese umfassen unter anderem die Frage, in welchem Umfang die Kunden Swisscom als ein gegenüber Umwelt und Gesellschaft verantwortungsvoll handelndes Unternehmen wahrnehmen.

Unter den Geschäftskunden finden vierteljährlich Umfragen statt – darunter zu Fragen der Nachhaltigkeit. Swisscom pflegt zudem regelmässige Kontakte mit den Konsumentenverbänden aller Sprachregionen und unterhält Blogs sowie weitere Online-Diskussionsplattformen. Insgesamt ergeben die Befragungen das folgende Bild: Die Kunden erwarten eine attraktive Preisgestaltung, einen guten Service, Markttransparenz, ein verantwortungsvolles Marketing, eine flächendeckende Versorgung, ein stabiles Netz, strahlungsarme Kommunikationstechnologien sowie nachhaltige Produkte und Dienstleistungen.

Aktionäre und Fremdkapitalgeber

Zusätzlich zur jährlichen Generalversammlung pflegt Swisscom den Austausch mit ihren Aktionären an Analystenpräsentationen, Roadshows und in regelmässigen Telefonkonferenzen. Ferner unterhält Swisscom seit Jahren Kontakte zu zahlreichen Fremdkapitalgebern sowie Rating­agenturen. Die Aktionäre und Fremdkapitalgeber erwarten von Swisscom in erster Linie Stabilität, Rentabilität und Innovation.

Behörden/Anwohner

Swisscom pflegt mit unterschiedlichen Behörden regelmässig einen intensiven Austausch. Ein zentrales Thema ist dabei der Ausbau des Mobilfunknetzes. Mobile Daten­anwendungen erfreuen sich bei den Kunden steigender Beliebtheit. Es ist dabei offenkundig, dass der Mobilfunk zwar genutzt und geschätzt, der Ausbau der dafür erforderlichen Infrastruktur jedoch nicht immer akzeptiert wird.

Beim Netzausbau führen divergierende Interessen zu Spannungen. Swisscom führt seit Jahren einen Dialog mit Anwohnern und Gemeindebehörden über die Netzplanung. Dieser Dialog bietet bei Bauvorhaben den Betroffenen die Gelegenheit, geeignete Alternativstandorte vorzuschlagen. Ebenso pflegt Swisscom zu weiteren Themen und bei anderen Gelegenheiten den regelmässigen Austausch mit Behörden; so etwa im Rahmen des jährlich durchgeführten Zweitagesseminars «Schulen ans Internet», zu dem die ICT-Verantwortlichen der kantonalen Erziehungsdirektionen eingeladen sind. Dabei erwartet die Anspruchsgruppe der Behörden, dass Swisscom ihre Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit und besonders gegenüber den Jugendlichen entschieden wahrnimmt.

Gesetzgeber

Swisscom setzt sich mit politisch und regulatorisch relevanten Themen aus­einander. Sie vertritt dabei ihre Interessen gegenüber politischen Parteien, Behörden und Verbänden. Der Gesetzgeber fordert von Swisscom Regeltreue (Compliance), eine flächendeckende Netzabdeckung und die Technologieführerschaft ein.

Lieferanten

Die Beschaffungsorganisationen von Swisscom setzen sich regelmässig mit Lieferanten und Lieferantenbeziehungen auseinander. Sie analysieren Bewertungsresultate, formulieren Zielvereinbarungen und prüfen die Leistungserfüllung. Einmal jährlich treffen sich die Beschaffungsorganisationen am Key Supplier Day mit ihren wichtigsten Lieferanten. Im Zentrum stehen dabei die Risikoverminderung und die Verantwortung in der Lieferkette. Für den Dialog mit globalen Lieferanten setzt Swisscom zusätzlich auf internationale Branchenkooperationen.

Medien

Swisscom pflegt einen intensiven Austausch mit Medienschaffenden während sieben Tagen in der Woche. Die Medienarbeit von Swisscom orientiert sich an fachlich-journalistischen Grund­sätzen. Neben der Medienstelle pflegen Vertreter des Managements einen regelmässigen Dialog mit Journalisten und stehen für Interviews und weiterführende Hintergrundgespräche zur Verfügung.

Mitarbeitende und Personalvertretung

Um ihren Auftrag zu erfüllen und ihr Kundenversprechen einzulösen, ist Swisscom auf mitdenkende, eigenverantwortliche und engagierte Mitarbeitende angewiesen. Nur dank ihrer Mitarbeitenden wird Swisscom bei den Kunden erlebbar. Aus dem Dialog mit den Kunden gewinnt Swisscom wertvolle Informationen. Diese fliessen über die Kundenschnittstellen ins Unternehmen zurück und gestatten es Swisscom, ihre Produkte und Dienstleistungen stetig zu verbessern. Dank einer Vielzahl von Kommunikationsplattformen und -massnahmen sowie einer entsprechenden Unternehmenskultur fördert Swisscom ferner den Dialog und Austausch innerhalb des Unternehmens. Alle zwei Jahre führt Swisscom eine Umfrage unter den Mitarbeitenden durch. Die Resultate der Umfrage geben Anstoss zu Projekten und konkreten Massnahmen. Die Zukunft von Swisscom mitzugestalten, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Personalvertretung. Mit den Personalvertretern organisiert Swisscom zweimal jährlich einen runden Tisch. Die Anliegen der Mit­arbeitenden fallen vor allem in die Bereiche Sozialpartnerschaft, Berufs- und Weiterbildung, Diversity, Gesundheit und Arbeitssicherheit. Mit Teams aller Organisationseinheiten führt Swisscom den auf Nachhaltigkeitsthemen ausgerichteten Hallo-Zukunft-Dialog durch. Im Rahmen dieses Dialogs informiert Swisscom die Mitarbeitenden über ihr Nachhaltigkeitsengagement und motiviert diese zu Nachhaltigkeitsmassnahmen im Alltag.

Partner und NGOs

Der Austausch mit Partnern im Rahmen von Projekten ist Swisscom wichtig; so beispielsweise mit den WWF Climate Savers, mit myclimate, mit Kinderschutz Schweiz und mit Organisationen, die sich um die spezifischen Bedürfnisse betroffener Gruppen kümmern. Gelebte Partnerschaften sowie ein soziales und ökologisches Engagement von Swisscom sind für die Anspruchsgruppe der Partner und NGOs besonders relevant.